„Wir fühlen uns im Stich gelassen“

Landesschulsprecher fordern das Aufsperren der Schulen.
„Wir wissen bis jetzt nicht, ob wir nächste Woche in die Schule können“, kritisierte gestern Maximilian Kubesch, Schüler am BRG/Borg Dornbirn-Schoren und AHS-Landesschulsprecher. Vieles passiere sehr spontan, es gebe keine klaren Maßnahmen und wenig Mitspracherecht, formulierte er weitere Kritikpunkte an der aktuellen Bildungspolitik des Bundes. Kanzler Kurz, Minister Faßmann und Co. hätten es seit Monaten verschlafen, ein ordentliches Hygienekonzept herauszuarbeiten. Die mehr als 50.000 Schüler in Vorarlberg würden weiterhin unter dem fatalen Krisenmanagement der Regierung leiden.
Gemeinsam mit seinen Kollegen von BS und BHMS fordert Kubesch in einer Aussendung das Aufsperren der Schulen am 18. Jänner, „ohne Wenn und Aber“. Es gebe Schüler, die seit drei Monaten keine Schule mehr von innen gesehen hätten. „Hier entsteht eine Bildungslücke, welche noch Jahrzehnte in unserer Gesellschaft zu spüren sein wird. Die Regierung sollte endlich mehr Empathie für uns junge Menschen zeigen“, wird BMHS-Landesschulsprecherin Annika Wakolbinger zitiert.

Kritisiert wird von den Landesschulsprechern auch, dass Skilifte offen sind, aber Schulen zu. „Wir fühlen uns im Stich gelassen“, so Kubesch, „es fragen sich schon viele, ob es sinnvoll ist, Lifte zu öffnen und Schulen zu sperren.“ Und BS-Landesschulsprecher Roni Hoti meint dazu: „Die Regierung fiel lieber vor einigen Liftzaren auf die Knie, anstatt uns Schülern zu helfen.“
Mittlerweile sei bei vielen Schülern die Motivation weg, sich im Homeoffice acht Stunden vor den Computer zu setzen, schildert Kubesch die derzeitige Situation. „Es ist einfach die Luft raus, und es entstehen Defizite“, so seine Erfahrungen.
Demo gegen UG-Novelle in Dornbirn
Aber auch an anderer Stelle sind die Landesschulsprecher unzufrieden mit der Bildungspolitik der Bundesregierung. Konkret geht es dabei um die Novelle des Universitätsgesetzes, laut der unter anderem eine bestimmte Anzahl an ECTS in einem Semester erbracht werden müssen, um weiter studieren zu können. Diese lasse „Leistungsdruck und soziale Selektion in unserem Bildungssystem in die Höhe schießen“, heißt es dazu vonseiten der Schulsprecher.
Diesbezüglich soll heute gemeinsam mit der „Aktion Kritischer Schüler_innen“ um 17 Uhr auf dem Dornbirner Marktplatz eine Demonstration stattfinden. Dabei werde es verschiedene Redebeiträge geben, erläutert Kubesch. Anschließend daran soll es dann noch eine Sprayaktion geben.