Corona-Massentests mit 80 Standorten

Planungen für Screening laufen in Vorarlberg auf Hochtouren.
Gut gerüstet sehen Landeshauptmann Markus Wallner und Sicherheitslandesrat Christian Gantner (beide ÖVP) Vorarlberg für die im Dezember geplanten Corona-Massentests in ganz Österreich. Nachdem sich am Montagabend die Verantwortlichen der Länder und des Bundes über die Vorgehensweise ausgetauscht haben, sind am Dienstag die Planungen in Vorarlberg gestartet worden. Am Nachmittag wurden diese mit Vertretern von Blaulichtorganisationen, des Bundesheeres sowie des Landes besprochen.
Drei Phasen
Die Antigen-Tests werden in drei Phasen über die Bühne gehen. Am 5. und 6. Dezember soll Lehrkräften, Pädagoginnen aus Kindergärten und Kinderbetreuungseinrichtungen, sowie weiterem Personal aus diesem Bereich – wie etwa Sekretärinnen oder Hausmeister – die Möglichkeit zur Testung geboten werden. Insgesamt 12.000 Personen fallen in diese Gruppe. In allen vier Bezirkshauptstädten des Landes soll es entsprechende Testeinrichtungen geben.
Tests für Polizisten
In einer zweiten Phase sollen sich dann auch noch die rund 1000 Polizistinnen und Polizisten sowie etwa 200 Mitarbeiter aus dem Exekutivbereich auf eine Corona-Infektion hin testen lassen können. Wann genau dies sein wird, ist laut Wallner und Gantner noch offen. Man stimme sich derzeit noch mit der Landespolizeidirektion ab. Denkbar wäre ein Termin am 7. Dezember oder die gemeinsame Testung mit den Lehrern.

Wann die flächendeckenden Tests für alle über die Bühne gehen, stand gestern noch nicht fest. Der Landeshauptmann sprach sich jedoch für einen früheren Termin als das bisher kolportierte letzte Wochenende vor Weihnachten aus. Die Tests für die Bevölkerung sind logistisch am aufwendigsten. Schließlich leben in Vorarlberg 400.000 Menschen. Wieviele an den freiwilligen Tests teilnehmen werden, sei schwierig abzuschätzen, sagte der Landeshauptmann. In Südtirol hätten sich zuletzt 70 Prozent der Bevölkerung beteiligt. Für eine ähnliche Größenordnung rüste man sich auch im Ländle. Der Antigen-Test ist zwar freiwillig, aber Wallner und Gantner riefen dazu auf, sich daran zu beteiligen. „Nun hat jeder und jede Einzelne die Möglichkeit, aktiv zu werden“, brachte es der Sicherheitslandesrat auf den Punkt.
20 Helfer pro Teststation
Insgesamt 80 Teststationen im ganzen Land verteilt sollen für die Durchführung des Screenings eingerichtet werden. Jeweils 20 Personen sollen sich dann vor Ort um die Abwicklung kümmern. Acht Mitarbeiter des Roten Kreuzes sind für die Probenabnahme verantwortlich. Acht Mitglieder der Feuerwehren kümmern sich um logistische Aufgaben wie etwa den Aufbau der Stationen. Ihnen stehen auch noch vier Gemeindebedienstete zur Seite, die einerseits die Leitungsfunktion übernehmen sowie administrative Tätigkeiten abwickeln. Unterstützung gibt es auch vom Bundesheer. Dieses kümmert sich um die Verteilung von Testkits und Schutzmaterial.
Turnhallen oder Gemeindesäle
Insgesamt werde man landesweit 1700 Helfer pro Tag brauchen. An drei Tagen soll getestet werden. Jede Station solle ein Einzugsgebiet von etwa 5000 Personen haben und täglich 1000 Tests durchführen können. Bei der Auswahl der Standorte orientiere man sich an den Sozialsprengeln. Derzeit sei man gemeinsam mit den Gemeinden auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten. In Frage kommen dabei etwa Turnhallen oder Gemeindesäle, meinte Gantner.

Die Anmeldung zum Antigen-Test erfolgt online oder auch telefonisch. Die Teilnehmer erhalten ein Termin zwischen 7 und 17 Uhr und begeben sich an diesem zur Teststation. Innerhalb einer Stunde nach der Probenabnahme soll das Ergebnis vorliegen. Die Verständigung erfolgt per SMS. Ist das Testergebnis positiv, muss dies noch mit einem PCR-Test bestätigt werden. Betroffene können diesen dann jeweils in „ihrer“ Teststation nach 17 Uhr durchführen lassen.
„Contact Tracing“
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern haben sich die Verantwortlichen in Vorarlberg auch dazu entschlossen, bei allen positiven Fällen eine Kontaktverfolgung („Contact Tracing“) durchzuführen. Die Massentests seien sehr aufwendig. Es gehe darum, Infizierte zu finden und abzusondern. Umso wichtiger sei es, dann auch das entsprechende „Contact Tracing“ zu betreiben. Die Kapazitäten seien dafür in Vorarlberg auf jeden Fall vorhanden – auch dank der Tatsache, dass man die Prozesse hierzulande digitalisiert habe.