Lebenshilfe: Corona-Ausbruch in Wohnhaus

Im Wohnhaus Birkenwiese der Lebenshilfe Vorarlberg hat sich seit Mitte letzter Woche ein kleiner Cluster von Covid-19-Fällen entwickelt. Wie Geschäftsführerin Michaela Wagner-Braito auf NEUE-Anfrage bestätigt, wurden zehn von 21 Bewohnern positiv auf das Virus getestet. Auch zwei Mitarbeiterinnen aus dem 27-köpfigen Team hat es erwischt. Aufgrund der Vernetzung der Standorte sind zwei Werkstätten und ein weiteres Wohnhaus in Dornbirn betroffen, in welchen insgesamt acht Mitarbeiter und drei Klienten positiv getestet wurden. Die Erhebungen zu möglichen Kontaktpersonen sind noch im Gange. Laut Wagner-Braito wurden gestern, Montag, noch einmal alle Bewohner und Mitarbeiter getestet, „damit wir einen aktuellen Status quo haben“.

Die Geschäftsführerin zeigt sich erleichtert, dass es den Bewohnern den Umständen entsprechend gut geht. „Alle haben einen milden Krankheitsverlauf. Das ist nicht selbstverständlich, da Menschen mit Beeinträchtigung oft Vorerkrankungen haben und damit zur vulnerablen Zielgruppe gehörten.“

Bewohner tragen keine Masken

Rasch ausbreiten konnte sich das Virus vor allem deswegen, weil die Bewohner aufgrund ihrer Beeinträchtigungen keinen Mund-Nasen-Schutz tragen können. Mitarbeiter hingegen würden „ganz konsequent FFP2-Masken verwenden“, versichert Wagner-Braito. Die jeweils positiv und negativ getesteten Bewohner wurden auf zwei Stockwerke aufgeteilt. Für viele ist die Quarantäne keine leichte Situation. „Unsere Mitarbeiter begleiten die infizierten Bewohner mit Schutzausrüstung. Für viele ist es unverständlich, dass sie ihr Zimmer nicht verlassen dürfen. Sie sind sehr freiheitsliebend.“ Auch personelle Herausforderung gebe es. „Wir brauchen auch für den Tagesbetrieb Mitarbeiter. Hier helfen andere Standorte aus“, erklärt Wagner-Braito.

60 Standorte

Insgesamt betreibt die Lebenshilfe Vorarlberg 60 Standorte, dazu gehören Werkstätten, Fachwerkstätten, Schulkantinen, Brockenhäuser, der ­Familienservice und Wohnhäuser.